Reiswasser wird häufig nachgesagt, in der Haarpflege äußerst wirksam zu sein. Natürliche Conditioner und Haarkuren, die Reiswasser enthalten, sollen die Haare zum Glänzen bringen und für mehr Volumen und Geschmeidigkeit sorgen. Der Inhaltsstoff gilt zudem als eine besonders kostengünstige Methode für eine reichhaltige Haarpflege. In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr darüber, welche Vorteile Reiswasser Ihrem Haar tatsächlich bietet und wie Sie Reiswasser selbst herstellen und anwenden können.
Die Antwort auf die Frage, woraus Reiswasser besteht, ist ebenso simpel wie naheliegend: aus Reis und Wasser. Aufgrund der einfachen Zusammensetzung lässt es sich auch besonders einfach selbst herstellen.
So gehen Sie vor, um Reiswasser für die Haare selbst zu machen:
- Um Reiswasser herzustellen, muss der Reis zunächst gründlich gewaschen und mit der doppelten Menge an Wasser gekocht werden.
- Das Restwasser, das nicht von den Reiskörnern aufgesogen wird, mischen Sie nach dem Kochen mit 2 Tassen klarem Wasser.
- Danach sollte das Reiswasser ein bis zwei Tage bei Zimmertemperatur ruhen, bevor es weiterverwendet werden kann.
In der Ruhezeit fermentiert es und entwickelt einen säuerlichen pH-Wert, von dem sowohl die Haare als auch die Kopfhaut profitieren. Bis zu zehn Tage ist das Reiswasser nach der Fermentation gekühlt haltbar.
Wenn Sie Reiswasser als Haarkur anwenden möchten, sollten Sie es schon am Abend ins feuchte oder trockene Haar geben. Um die Kur gleichmäßig im Haar zu verteilen, ist ein grobzinkiger Kamm als Hilfsmittel gut geeignet. Eine Alternative ist die Anwendung mit Hilfe einer Sprühflasche, in die das Reiswasser eingefüllt und anschließend ins Haar gesprüht wird. Wickeln Sie Ihr Haar nach dem Einarbeiten der Pflege vorsichtig in ein Handtuch und lassen Sie das Ganze über Nacht einwirken.
Reiswasser lässt sich darüber hinaus auch als Conditioner verwenden. Massieren Sie das Produkt dafür einfach in das feuchte Haar ein und lassen Sie es einige Minuten lang einwirken. Wenn Ihr Haar zu Trockenheit neigt, können Sie nach dem Ausspülen des Conditioners aus Reiswasser zusätzlich noch ein paar Tropfen Öl in die Spitzen geben. Dafür eignet sich zum Beispiel pflegendes Kokosnussöl.
Reiswasser gilt als Wundermittel für gesundes Haar, das angeblich sogar für ein schnelleres Haarwachstum sorgen soll. Doch stimmt das tatsächlich oder handelt es sich bei dem letztlich doch nur um einen unwirksamen Beauty-Trend?
Ein Newcomer ist Reiswasser in der Welt der Haarpflege jedenfalls nicht: Denn in Asien weiß man schon seit Längerem, dass Reiswasser gut für die Haare ist. So nutzten die sogenannten Yao-Frauen in China schon vor Jahrhunderten Reiswasser zum Waschen ihrer Haare. Das südchinesische Dorf Huangluo steht sogar im Guinness-Buch der Rekorde, da dort die Menschen mit den weltweit längsten Haaren leben. Tatsächlich ist nachgewiesen, dass Reisproteine und der im Reiswasser enthaltene Stoff Inositol (Vitamin B8) die Elastizität der Haare erhöhen und zudem für einen natürlichen Haarschutz und mehr Glanz sorgen können.
Dass die Haare durch Reiswasserspülungen und -kuren schneller wachsen, ist hingegen ein Mythos. Die Geschwindigkeit des Haarwachstums ist größtenteils genetisch bedingt und lässt sich daher kaum beeinflussen.