Kennen Sie das? Sie schauen in den Spiegel und bemerken, dass Ihre Spitzen nicht mehr so gesund aussieht oder dass es viel zu lang geworden ist. Wer nicht auf einen Termin im Frisiersalon warten möchte, fragt sich: Kann ich mir auch selbst die Haare schneiden? Möglich ist das, doch schneiden Sie besser nicht einfach drauflos. In unserer Anleitung erfahren Sie, was es beim Haareschneiden zu beachten gilt.
Das wichtigste Utensil für einen gelungenen Haarschnitt zu Hause ist die richtige Schere. Eine einfache Haushalts- oder Bastelschere ist dafür nicht geeignet. Spezielle Haarschneidescheren finden Sie in den meisten Drogerien oder im Friseurbedarf. Aber wofür sind diese Utensilien notwendig? Was passiert, wenn man Haare mit einer normalen Schere schneidet? Weil herkömmliche Scheren nicht scharf genug sind, kommen Sie mit diesen nur schwer durch die Haarsträhnen hindurch – das Ergebnis sind ungleichmäßige Längen und ausgefranste Enden.
Neben der Schere benötigen Sie:
eine Bürste
einen feinzinkigen Kamm
Klammern und Haargummis zum Abteilen einzelner Haarpartien
einen Kleidungsschutz (zum Beispiel ein Handtuch)
einen Spiegel, den Sie sich hinter den Kopf halten können, wenn Sie vor dem Badspiegel stehen
ggf. eine Sprühflasche mit Wasser
Eins ist sicher: Einen Profihaarschnitt bekommen Sie nur im Frisiersalon. Wollen Sie jedoch lediglich Ihre Spitzen schneiden, den Pony kürzen oder einen einfachen Stufenschnitt zaubern, ist das mit etwas Übung auch zu Hause möglich. Sie können Ihre Haare selber schneiden – oder es sich noch einfacher machen, indem Sie eine zweite Person um Hilfe bitten. Je nach Länge, Schnitt und Gefühl eignen sich unterschiedliche Techniken zum Schneiden der Haare.
Die folgende Anleitung eignet sich zum Schneiden von mittellangen bis langen Haaren. So geht’s:
- Kämmen Sie Ihre Haare zunächst gut durch. Es sollten sich keine Knoten mehr darin befinden.
- Scheiteln Sie Ihr Haar anschließend in der Mitte von der Stirn bis in den Nacken. Am besten funktioniert das mit einem Stielkamm. Teilen Sie die beiden Partien jeweils noch einmal über dem Ohr. So vermeiden Sie, dass die Haare hinten länger bleiben als vorn.
- Das so gescheitelte Haar legen Sie gleichmäßig über beide Schultern. Sie können die Partien, die Sie gerade nicht schneiden, auch mit Haarklammern beiseite stecken.
- Nehmen Sie anschließend die Enden der jeweiligen Partie auf der gewünschten Höhe zwischen Zeige- und Mittelfinger. Ziehen Sie die Strähne straff und schneiden Sie das Haar unterhalb Ihrer Finger ab.
- Machen Sie dasselbe mit den übrigen Partien.
- Haben Sie sehr dickes Haar, kann es nötig sein, das gescheitelte Haar auf jeder Seite in weitere Strähnen zu unterteilen.
- Kürzen Sie Ihr Haar anfangs besser etwas weniger. Sie können Ihre Haare schließlich jederzeit nachschneiden, wenn Sie nicht zufrieden sind.
Wenn Sie Ihre Haare selbst schneiden und niemand mithelfen kann, eignet sich die Variante mit Haargummis besser. Dazu scheiteln Sie Ihr Haar auf dieselbe Weise wie zuvor beschrieben. Diesmal befestigen Sie die Strähnen jedoch mit dünnen Haargummis. Kämmen Sie dazu jede Partie noch einmal durch und ziehen Sie sie ganz straff nach unten. Platzieren Sie das Haargummi lieber etwas weiter oben, da Sie es später zwar noch herunterziehen, aber nicht mehr hochschieben können. Sind die Zöpfe fertig, ziehen Sie alle Haargummis auf die gleiche Höhe. Schneiden Sie das Haar unterhalb der Haargummis ab und öffnen Sie es anschließend. Jetzt können Sie den Schnitt bei Bedarf noch korrigieren.
Im Frisiersalon werden glatte Haare normalerweise nass geschnitten, während Locken trocken bleiben. Daran können Sie sich auch zu Hause orientieren. Für den Anfang kann es jedoch hilfreich sein, die Haare trocken zu lassen, dann sehen Sie besser, wie lang der Schnitt am Ende sein wird. Nasses Haar zieht sich beim Trocknen immer noch etwas nach oben. Auch wenn Sie Ihren Pony selbst schneiden wollen, sollte das Haar trocken sein. Sonst geraten die Stirnfransen leicht zu kurz.
Viele Frauen, die ihre Haare selber schneiden, wünschen sich eine Anleitung für einen Stufenschnitt. Sie gehören auch dazu? Dann sollten Sie diese Technik kennen:
- Kämmen Sie Ihr Haar ordentlich durch, am besten über Kopf.
- Binden Sie das Haar zu einem Pferdeschwanz am Oberkopf zusammen. Ziehen Sie den Zopf straff.
- Nehmen Sie die Spitzen des Zopfes zwischen Zeige- und Mittelfinger. Schneiden Sie nun an den Fingern entlang.
- Wenn Sie Ihr Haar öffnen, werden Sie stufiges Haar haben, da das Deckhaar einen kürzeren Weg zum Pferdeschwanz hat und Sie dort somit mehr abgeschnitten haben.
Tipp: Wollen Sie den angesagten Wolf Cut erzielen, wiederholen Sie die Schritte einfach, lassen dabei aber die hintere Haarpartie aus dem Zopf heraus. Sie können weitere Durchgänge mit jeweils weniger Haar im Zopf machen, je nachdem, wie stufig Ihr Wolf Cut sein soll.
Wenn Sie selber Ihre Haare schneiden, gehen Sie immer ein kleines Risiko ein. Deshalb sollten Sie nie zu viel abschneiden, sodass sich der Haarschnitt im Notfall noch retten lässt. Komplizierte Cuts und Kurzhaarschnitte wie Bob oder Pixie sollten Sie lieber den Profis überlassen.